23.11.2011 - Bonn-Wuppertal (EC 114 / ICE 957)

Du hast Dich nicht getraut sie (ihn) anzusprechen und dann war sie weg? Hier gibts die zweite Chance, die Zugbekanntschaft wiederfinden...
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Schatzsucher
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23.11.2011 - Bonn-Wuppertal (EC 114 / ICE 957)

Beitrag: # 3583Beitrag Schatzsucher »

Wir haben uns im EC 114 auf der Fahrt von Bonn nach Köln getroffen. Ich bin in Bonn zugestiegen, Du saßt schon auf einem Viererplatz mit Tisch am Fenster und gegen die Fahrtrichtung. Ich setzte mich neben Dich und bemerkte kurz darauf, wie Du mir einige Blicke von der Seite zuwarfst, während ich ein Buch las. Erst dachte ich noch, dass Du womöglich zur Gruppe auf der anderen Seite des Zuges schaust, die in eine rege Unterhaltung vertieft war. Irgendwann bemerkte ich aber, dass Deine Blicke mir galten. Ich war zuerst verwundert, als Du Dich auf dem Sitz umdrehtest und mit dem Rücken an die Außenwand lehntest - wohl um so Blickkontakt zu mir herstellen zu können. Ich schaute einige Male zu Dir herüber und wir lächelten uns mehrmals an. Mir wurde langsam klar, dass Du mir Deine Sympathie zeigen wolltest, ich habe in dem Moment aber immer noch nicht 100% geschaltet. Ich war zumindest überfordert mit der Situation. Du fragtest mich kurz darauf, ob ich auch an der nächsten Station (Köln) aussteigen würde, was ich bejahte. Ich war aber zu schüchtern, um darauf aufbauend ein Gespräch anzufangen.
Ich stand in Köln schließlich auf und nahm die vordere Tür. Du folgtest mir nicht, sondern nahmst die hintere Tür. Da dachte ich schon, dass Dein Interesse vielleicht doch nicht so groß gewesen wäre, wobei es vielleicht aus Deiner Sicht auch aufdringlich hätte wirken können, mir hinterherzulaufen. Doch im ICE 957 Richtung Wuppertal trafen wir uns erstaunlicherweise wieder und lächelten uns erneut an. Wir gingen hintereinander einige Wagen in Fahrtrichtung - ich setzte mich schließlich auf einen Platz am Fenster und ließ den Platz neben mir für Dich frei. Du zögertest kurz als Du vorbei gingst, entschiedest Dich aber schließlich doch vorbeizugehen. Erst später bemerkte ich, dass der Platz neben mir schon belegt war, denn es stand ein Laptop auf dem Tisch. Während der Fahrt nach Wuppertal wurde mir bewusst, dass ich mit Dir hätte unterhalten sollen und es tat mir zunehmend Leid, so wenig auf Dich zugegangen zu sein. Ich hoffte, Dich vielleicht beim Aussteigen in Wuppertal noch einmal zu sehen und hätte Dir in dem Fall einen Zettel mit meiner Telefonnummer zugesteckt, doch Du bist offenbar nicht in Wuppertal ausgestiegen. Die Gedanken kreisten bei mir noch den ganzen Abend und ich ärgerte ich mich über meine Unfähigkeit, Dir zu zeigen, dass die Sympathie auf Gegenseitigkeit beruhte.
Nun bleibt mir nichts als zu hoffen, dass Du das hier vielleicht liest und Dich bei mir meldest. Es tut mir Leid, dass ich in dem Moment überfordert war und vielleicht abweisend auf Dich gewirkt habe.


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